Rasseporträt

Geschichte des Ardenners

Die Geschichte der Ardenner beginnt in Frankreich, der Ursprung der Rasse liegt aber deutlich weiter zurück: Denn der Ardenner ist ein Nachfahre des Solutre-Pferdes, einer Pferderasse, die Europa um 20.000 vor Christi bewohnte.

Schon die römischen Legionen haben die Vorteile der schweren Pferde erkannt und nutzen sie für die Angriffe. Sogar Julius Cäsar soll eine große Begeisterung für die üppigen Schlachtrösser gehabt haben.

Auch im Mittelalter wurden die kräftigen Pferde für den Krieg eingesetzt. Nicht nur wirkten sie durch ihre Masse bedrohlich, die starken Pferde konnten die Ritter und ihre Rüstung auch ohne Probleme tragen und waren dennoch agil und bewegungsfreudig. Während der Kreuzzüge kreuzte man Araber und andere orientalische Pferderassen mit den Ardenner- Pferden, um die kräftigen Pferde etwas leichter werden zu lassen. Auch Napoleon erkannte die Vorzüge der Rasse und verwendete die schweren Tiere als Artilleriepferde.

Später, im 19. Jahrhundert, wollte man Ardenner wieder vermehrt auf dem Feld und als Zugpferd einsetzten, weshalb man die schweren Brabanter mit in die Zucht einfließen ließ. So wurde die starke Seite der arbeitswilligen Ardenner wieder hervorheben.

Heute wird der Ardenner vor allem als Schlacht- und Zugpferd eingesetzt.

Woher der Ardenner seinen Namen hat? Von dem Gebirgsteil Ardennen, der sowohl einen belgischen, wie auch einen französischen und niederländischen Teil hat. Hier war die schwere Pferderasse beheimatet und wurde auch traditionell gezüchtet.

 


Charakter

Der schwere Körperbau deutet bereits darauf hin, dass diese Pferderasse für das Arbeiten geboren ist. Und tatsächlich zeigt sich das Pferd auch charakterlich als ein Pferd, das Freude an der Arbeit hat und vor Ausdauer nur so strotzt.

Der Ardenner stellt dabei immer wieder starke Nerven unter Beweis, zeigt sich trotz seiner Kräftigkeit von seiner gutmütigen und ruhigen Seite. Dies und sein hohes Gewicht sollten aber nicht zu dem Trugschluss führen, dass der Ardenner kein Temperament zeigen könnte. Er gilt durchaus als lebhaft.

Quelle: Kaltblut-Pferd.com

Körperbau

Dieses starke Kaltblutpferd aus den belgischen und französischen Ardennen gilt als eine der ältesten Kaltblutrassen Europas. Der kompakt und tiefgebaute Ardenner ist ein gutartiges und folgsames Pferd, das ein hartes und rauhes Klima verträgt. Das Erscheinungsbild eines Ardenners wird bestimmt durch einen edlen Kopf mit breiter und flacher Stirn, mit lebhaften und ausdrucksvollen Augen,  und mit breiten und weit offenen Nüstern,  einen schweren mittellangen Hals, eine kräftige Muskulatur, einen kurzen Rücken und starke Gliedmassen mit guter Behaarung und mit trockenen Gelenken.  Das Stockmass bei den Ardennern  beträgt heutzutage bei den Hengsten zwischen 1,58 m bis 1,62 m mit einer Toleranz  von 1,56 m bis 1,66m; bei den Stuten zwischen 1,55 m bis 1,60 m mit einer Toleranz von 1,52 m bis 1,62 m!

 

Bis vor einigen Jahrzehnten gehörten Ardennerpferde vor der Kutsche, dem Pflug oder der Strassenbahn zum täglichen Leben. Im Laufe der Geschichte wurden somit die bisherigen Aufgaben des Ardennerpferdes als Arbeits- und Nutztier zum grössten Teil von Maschinen und Kraftfahrzeugen übernommen.

In der heutigen Zeit handelt es sich bei der Ardennerrasse um eine bedrohte Rasse.

 

In diesem Kontext wurde im Oktober 2010 ein internationales Abkommen zwischen den vier Ardennerstutbüchern Belgien, Frankreich, Schweden und Luxembourg unterschrieben. Mit dem Ziel einer einheitlichen Zuchtausrichtung der Ardennerrasse.

 

Quelle: ardenner.lu

Verwendung

Nachdem wir Exterieur (Erscheinungsbild) und Interieur (Charakter/Verhalten) des Ardenners beschrieben haben, lassen sich auf dieser Basis sehr gut die Verwendungszwecke dieser Pferderasse erläutern. Wie schon im Abschnitt „Abstammung und Zucht“ deutlich geworden sein sollte, war der Ardenner den Menschen seit jeher eine Hilfe.

Besonders gilt dies in allen Kontexten, in denen er als Arbeitspferd in der Landwirtschaft eingesetzt wurde. Hier konnte und kann das Pferd seinen muskulösen und schweren Körper am besten einsetzen und zugleich durch seine charakterlichen Eigenschaften, die ihn gut handhabbar machen, glänzen.

Heutzutage, in einer Zeit, in der Maschinen die Oberhand in der Landwirtschaft übernommen haben, kann man von der Zugleistung und Ausdauer des Ardenners beim Fahren profitieren.

Selbstverständlich eignet er sich aber auch als Reitpferd und Wagenpferd sowie durch seine ruhige Art als Therapiepferd.

 

Nicht verschwiegen werden darf allerdings auch, dass der Ardenner oft als Mastpferd genutzt wird – aufgrund des Gewichtes, das er erreichen kann, verwundert dieses allerdings nicht: Er liefert einfach sehr zuverlässig, sehr viel Fleisch.

Quelle: Kaltblut-Pferd.com

( mit eigenen Ergänzungen )

PSSM BEIM ARDENNER

Was ist PSSM?

Bei PSSM handelt es sich um eine degenerative und erblich bedingte Muskelerkrankung bzw. eine Störung des Muskelstoffwechsels beim Pferd, welche nicht heilbar ist. Jedoch lassen sich die Beschwerden, welche ein PSSM-Pferd zeigt, durch angepasste Fütterung und zielgerichtetes Training eindämmen. Die Krankheit führt dazu, dass Zuckermoleküle (= Polysaccharide) nicht richtig verstoffwechselt und stattdessen als Glykogen in der Muskulatur des Pferdes gespeichert werden. Durch diese Funktionsstörung kommt es letzten Endes zum Absterben der Muskelzellen, wodurch betroffene Tiere unter starken Muskelschmerzen leiden

Stand heute ist der Grossteil der Ardenner im In- und Ausland PSSM Träger. 

Der Schweizerische Ardennerverband bezieht dazu folgendermassen Stellung:

Als längerfristiges Ziel wird durch gezielte Zucht die Verminderung der Anzahl PSSM-Träger angestrebt. Das Exterieur und der Charakter sollen aber dabei nicht ausser Acht gelassen werden. Zudem wäre durch ausschliessliche Zucht mit PSSM-freien Tieren die Gefahr durch Inzucht erworbener Generkrankungen zu gross.

Somit erlaubt der Schweizerische Ardennerverband momentan weiterhin die Zucht mit PSSM- Trägern, sofern sie keine Krankheitssymtome aufweisen.

 

 

Mit einer angepassten Haltung kann der Ausbruch der Erkrankung in fast allen Fällen vermieden werden ( es gibt  dazu genügend einschlägige Lektüre ).

 


Kontakt

Hirschi Andreas, Präsident 076 321 53 95

 

Hürlimann Esther, Sekretariat 076 345 35 84

 

Wülser Tamara, Zuchtbuch 076 449 39 37